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Simone

1923 in Genf geboren wurde sie von Jugend an mit den grossen Fragen ihrer Zeit konfrontiert, sowohl politisch als auch spirituell. Sie studierte evangelische Theologie in der Schweiz und schloss ihre Dissertation in Genf mit dem Titel "Force et faiblesse" in den Schriften des Apostels Paulus ab.

Sie war an der Schnittstelle zwischen Forschung und Exegese und deren Popularisierung tätig und animierte biblische und kulturelle Zentren. 1955 folgte sie Adrian Frutiger nach Paris. Es folgten 40 Jahre in Frankreich, bevor sie 1995 nach Bremgarten bei Bern zurückkehrte, von wo aus sie Kontakte zu verschiedenen Solidaritätsnetzwerken pflegte und sich der Verteidigung palästinensischer Frauen im Westjordanland widmete.

Simone Frutiger ist 2008 in Bremgarten bei Bern verstorben

Adrian

Das Schriftdesign der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist stark durch die Arbeit von Adrian Frutiger geprägt, dessen Schriften heute zu den Klassikern unserer Zeit gehören.
 

Geboren 1928 in der Nähe von Interlaken, absolvierte Adrian Frutiger eine Lehre als Typograf in einer kleinen Druckerei in Interlaken (1944 bis 1948) und belegte parallel dazu Kurse in Bern, unter anderem auch im Holzschnitt. Anschliessend setzte er seine Ausbildung für mehrere Jahre an der Kunstgewerbeschule in Zürich fort. Nach Abschluss seines Studiums unterrichtete er an verschiedenen Pariser Schulen, darunter an der Ecole Estienne und an der Ecole Nationale Supérieure des Arts Décoratifs in Paris.
 

Während mehrerer Jahre war er als Schriftberater für IBM und Linotype tätig. Im Alter von 29 Jahren entwarf er die berühmte "Univers"-Schrift für Fotosatz und auch für Blei, die ihn weltweit bekannt machen sollte. 1960 gründete er sein Atelier in Arcueil bei Paris, wo ihn seine Kreativität und Leidenschaft in seinem Gebiet dazu bewegten, sein Wissen durch Unterricht, zahlreiche Konferenzen, Artikel und Fachbücher weiterzugeben. 2009 wurde das Gesamtwerk mit dem Titel «Adrian Frutiger, Caractères" veröffentlicht. Dieses ist ein beispielhaftes Dokument der Kontinuität seiner meisterhaften Arbeit, insbesondere der Schaffung von mehr als 50 Schriften.
 

Die "OCR-B"-Schrift, 1961-1966, von Adrian Frutiger, die für das automatische Lesen durch Computer ausgerichtet war, wurde 1973 zum internationalen Standard. Wir verdanken ihm zudem zahlreiche Schriften, wobei die bekanntesten „Frutiger“, „Univers“ und „Avenir“ heissen. Er ist der Schöpfer vieler Logos, vor allem für Verwaltungen und internationale Unternehmen, aber auch für regionale Einrichtungen wie das Schweizer Strassennetz, den Flughafen Paris-Charles de Gaulle, Die Post etc.
 

Adrian Frutiger wurde mehrfach ausgezeichnet:
 

1950: Preis Eidgenössisches Departement des Innern
 

1968 : Chevalier des Arts et des Lettres de France
 

1986 : Preis Gutenberg der Stadt Mainz (ehemalige BRD)
 

1987 : Goldmedaille des Type Directors Club New York
 

1990 : Officier de l'Ordre des Arts et des Lettres de France
 

2006 : SOTA Typography Award Boston (USA)
 

2007 : Designer Preis, Bundesamt für Kultur
 

Adrian Frutiger gründete überdies die Schweizerische Stiftung Schrift und Typographie, der er alle seine Zeichnungen und Skizzen hinterliess.
 

Adrian lebte die letzten Jahre zurückgezogen in Bremgarten bei Bern, wo er am 15. September 2015 verstarb.